dankeskarte

Jahresbericht 2022
Verein Tierra-Vida

Vorstand
Der Vorstand traf sich, neben der Mitgliederversammlung vom 9. Juli 2022 in Olten zu zwei weiteren Sitzungen am 7. Februar und 7. November via Zoom. An der diesjährigen Mitgliederversammlung konnte als Highlight ein reales Treffen mit Amadeo stattfinden. Der Vorstand pflegte auch sonst regelmässigen Austausch mit Amadeo. So hatte zum Beispiel Michael Reiterer die Möglichkeit Amadeo und das ganze Finca-Team in Cali und Felidia zu besuchen, sich über die aktuelle Lage zu informieren und den freundschaftlichen Austausch persönlich zu vertiefen. Maurin Oberholzer ist auf eigenen Wunsch dieses Jahr aus dem Vorstand ausgetreten und hat sein Kassier-Amt nach einer Übergangszeit an Andreas Berger übergeben. Andreas Berger ist ein langjähriges Vereinsmitglied und hat eine noch längere Freundschaft zu Amadeo und der Finca in Kolumbien. Der Vorstand ist sehr glücklich diese wertvolle Arbeit in guten Händen zu wissen. Maurin Oberholzer wird weiterhin die Solidaritätsgruppe St. Theresia begleiten und steht weiterhin in Verbindung mit dem Verein Tierra-Vida. Der Vorstand bestehet zurzeit aus folgenden Mitgliedern: Christoph Mani (Co-Präsidium), Michael Reiterer (Co-Präsidium), Josef Nussi Nussbaumer und Hannah Schlotterbeck.
Trotz pandemiebedingten Unsicherheiten fällt die Jahresrechnung 2022 positiv aus. Dafür möchte sich der Vorstand im Namen vom Verein «Tierra-Vida» bei allen Unterstützer*innen herzlich bedanken.

Verein
Der Verein unterstützt mit den Spendengeldern die Aktivitäten von Padre Amadeo Eberle mit der Finca «El Bosquecillo» der Stiftung «Tierra Nueva-Vida Nueva» in Cali, Kolumbien. Daneben erhält «Casa Cultural Tejiendo Sororidades» (Meléndez, in Cali), das mit Amadeo verbunden ist, einen Beitrag für Frauen- und Kinderprojekte.
Im Weiteren werden zwei Projekte in Afrika unterstützt. Dies sind, das Projekt «Kondwa-Zentrum für Waisen» in Lusaka, Sambia und das Strassenkinder-Projekt von AAB «Khayalethu» in Südafrika. Die Beiträge zugunsten der beiden Afrika-Projekte erhält die Solidaritätsgruppe St. Theresia, eine Gruppe von Allschwiler*innen innerhalb unseres Vereins, von der Kirchgemeinde Allschwil aufgrund von jährlich einzureichenden Unterstützungsgesuchen. Die weiteren Spendeneinnahmen verdanken wir der grosszügigen Unterstützung durch Spender*innen, durch unsere Mitglieder sowie Geburtstagsgeschenken, Gottesdienst-Kollekten und «Blumenspenden» anlässlich von Abdankungen.
Die Information nach Aussen, zu den Spender*innen, machten wir über unsere Website: www.finca-elbosquecillo.org, mit einem Flyer und dem jährlichen Versand vom Weihnachtsrundbrief der Stiftung «Tierra Nueva-Vida Nueva».

Stiftung «Tierra Nueva-Vida Nueva» mit FincaElBosquecillo in Cali, Kolumbien
Das Jahr 2022 stand in Kolumbien neben den Pandemiemassnahmen und den «normalen» tagtäglichen Herausforderungen von Gewalt, Diskrimination oder Unsicherheit unter den grossen Anspannungen der Präsidentschaftswahlen. Gustavo Petro und Francia Márquez konnten die Präsidentschaftswahlen im zweiten Wahlgang für sich, respektive die breite Bevölkerung als erste linke Partei mit dem inklusiven «Pacto Histórico» (historischen Zusammenschluss) entscheiden und lassen die Hoffnung auf gerechte und friedliche Zeiten aufblühen (Hintergrundinformation zum neuen Anfang mit Gustavo Petro: https://amerika21.de/analyse/258882/wahlsieg-pacto-historico-kolumbien).
Die Finca-Familie sowie das allgemeine Umfeld der Finca-Familie ist ebenfalls froh über den Wahlsieg von Gustavo Petro und Francia Márquez (Erste afrokolumbianische Vizepräsidentin von Kolumbien). Und Amadeo führte uns bei seinem Besuch in Europa vor Augen, dass “nichts selbstverständlich ist” und spannte dankbar den Bogen zu Heute mit dem Zitat von Francia Márquez «Soy Porque Somos – Ich bin, weil wir sind». Amadeo betonte die Wichtigkeit der Projekte gegen die Indifferenz, der Gleichgültigkeit, dem Wegschauen und für die Kultivierung von Identität und Ethik. “Die Armen sind immer noch ärmer und nach wie vor auf Spenden angewiesen.”
Die Finca-Familie Milena und Daniel mit Dylan haben sich seit ihrer Ankunft Mitte 2021 sehr gut im «Bosquecillo» eingelebt und bilden zusammen mit Rafael, Amadeo und weiteren Finca-Freunden wie William Ocoro oder die Familie Edi und Joanna mit Overman ein ergänzendes Team mit einer bemerkenswerten Zusammenarbeit. Die schwierige Zeit der Coronapandemie stärkte auf der Finca die spirituelle Ausrichtung, sei es durch das bewusste Miteinander auf der Finca im Team oder auch mit dem immer wichtiger werdenden Ökopfad in und durch die Natur als «Waldbaden». Weiter wurden verschiedene Infrastrukturarbeiten gemacht. So konnte das ehemalige Wohnhaus für Finca-Mitarbeiter in ein Gruppenhaus für 7 Personen umgebaut werden. Im grossen Gruppenhaus musste die 20 Jahre alte Küche ersetzt werden, wobei die noch verwendbaren Teil-Möbelstücke der alten Küche weitere Verwendung unter anderem als Orte für das Aufbewahren von Decken, Kleider usw. fanden. Ebenso wurde ein neuer Hühnerstall erstellt und an der alten Stelle, sehr nahe am kleinen Gruppenhaus konnte dafür eine offene Feuerstelle zum Kochen errichtet werden, sowie ein kleiner Garten für den Anbau von Gemüse.
Die Teilnehmerzahl von Gruppen ist noch bis zu 20 Personen beschränkt. Trotzdem wird die Möglichkeit rege genutzt und die Finca hat viele verschiedene Gruppen willkommen geheissen und diverse Aktivitäten durchgeführt. Auch Volontariate sind nun mit dem «Ende» der Pandemie grundsätzlich wieder möglich.

«Strassenkinderprojekt Khayalethu» in Südafrika
Strassenkindern eine Zukunftsperspektive ausserhalb des Überlebenskampfes in den Volksvierteln zu geben, ist das erklärte Ziel dieses Projektes. Mit Zwischenberichten aus Chur von Chris Fannin (Präsident von AAB: http://aab-suedlichesafrika.ch/news) erfahren wir regelmässig von den schwierigen Umständen, aber auch von Brücken zwischen den Kindern, ihren Familien und Dorfgemeinschaften, und wie Abstand von Drogen und Kriminalität erreicht wird. Im vergangenen. Jahr konnten wir einen ausserordentlichen Beitrag zur dringend nötigen Sanierung eines Mädchenwohnheims beisteuern, was uns sehr gefreut hat.

«Kondwa-Zentrum für Waisen» in Lusaka, Sambia
Vereinsmitglied Erich und Rosmarie Friemel, die 2006-2008 im Kondwa-Zentrum tätig waren, informieren uns regelmässig über die Situation in Sambia sowie über den Austausch vom Unterstützungsverein «Kondwa-Sambia» mit den Projektverantwortlichen. Erich Friemel berichtet, dass sich nach dem plötzlichen Tod von Angela Malik (Projektgründerin) im Jahr 2021 sich die Kinder von Angela Malik dazu bereit erklärt haben, das gesamte Kondwa- Projekt weiterzuführen. Der Verein Kondwa-Sambia steht seither in engem Austausch mit den Hinterbliebenen, unter anderem mit der Tochter Linda Gondwe Malik, welche zurzeit in Holland lebt, ab Januar 2023 aber wieder nach Sambia zurückkehren wird. Durch den engen Kontakt besteht weiterhin ein tiefes Vertrauen zu dem Projekt, wodurch die Unterstützung seitens des Vereins Kondwa-Sambia und somit auch unserer Unterstützung in Zukunft weitergeführt wird. Zur Zeit ist eine eigene Website in Aufbau: www.kondwa.org

Dank
Wir danken allen Vereinsmitgliedern, den Vorstandskollegen*innen und Spender*innen, einfach Allen, die in irgendeiner Weise zum Gelingen unserer Vereins-Aktivitäten beigetragen haben ganz herzlich.

Michael Reiterer und Christoph Mani, Co-Präsidium
Im Januar 2023